Stellungnahme zum Denkort Fundamente – Anja Krug für die SPD-Fraktion

Veröffentlicht am 27.07.2023 in Fraktion

„Wenn Erinnerung nur aus Buchstaben besteht, werden sie eines Tages verblassen. Wer will, dass Erinnerung trägt und bleibt, muss sie mit Leben füllen“ – Anita Lasker-Walfisch, Holocaustüberlebende.

Erinnerung lebendig halten, miteinander in den demokratischen Diskurs kommen, voneinander lernen an einem lebendigen Ort – das sind für die SPD-Fraktion die Zielsetzungen für den Denkort Fundamente.

Die Überlegungen unzähliger Vorgespräche innerhalb des Rates, in der Verwaltung und unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure über diesen künftigen Ort auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge, auf dem man – deutschlandweit einmalig – ausgerechnet ein Feuerwehrhaus errichtet hat – finden in der heutigen umfassenden Vorlage ihre Konkretisierung.

Wir beschließen die weitere Vorgehensweise hin zu einem Denkort „Fundamente“ und die SPD-Fraktion wird dieser geschlossen zustimmen.

Unsere Fraktion wünscht sich einen Ort mitten in der Stadt, der architektonisch attraktiv der Erinnerungskultur gerecht und mit Leben gefüllt wird. Dafür ist dahin zu verlagernde Stadtbibliothek ein hervorragender Ankerpunkt. Die genaue Ausgestaltung des Gebäudes zu klären, ist eine der nächsten Aufgaben. Es zeichnet sich bei uns eine Tendenz ab, zumindest Teile des bisherigen Feuerwehrhauses zur authentischen Erinnerung stehen zu lassen. Gleichzeitig sollen die Fundamente der Synagoge sichtbar gemacht und erklärt werden, damit künftige Nutzerinnen und Besucher über die Bedeutung des Ortes unmittelbar informiert werden.

Einen Erweiterungsbau der Handelslehranstalt in der unmittelbaren Nachbarschaft begrüßen wir ebenfalls. Dabei sollte auf jeden Fall eine Aula mitgeplant werden, die von den Nutzergruppen des Denkorts Fundamente für größere Veranstaltungen mit genutzt werden kann.

Unterschiedliche Akteurinnen und Akteure sollen das Haus mit Leben füllen, Bildungs- und Informationsangebote machen und dadurch demokratischen Austausch ermöglichen. Dies sollte unserer Meinung nach auch stärker als bisher vorgesehen, im Raumprogramm deutlich werden. Nicht jede Nutzergruppe benötigt eigene Büro- und Lagerräume. Durch alltägliche Zusammenarbeit auch in räumlicher Hinsicht wird nicht nur dem Umweltgedanken Rechnung getragen, sondern auch gemeinsames Arbeiten selbstverständlich. Denn genau hier sehen wir die große, einmalige Chance des „Denkort Fundamente“: gemeinsam erinnern, lernen, in den Diskurs kommen und Zukunft gestalten. Das Miteinander ist für uns der Schlüssel, weil es Perspektiven aufzeigt und nicht ausgrenzt. Ausgrenzung war nämlich das Schlimmste, was an diesem authentischen Ort Menschen geschah – vor allem in den Jahren der NS-Zeit.

Dem Büro Schwarz-Düser, allen zivilgesellschaftlichen und institutionellen Akteuren und allen Beteiligten in der Stadtverwaltung danken wir für die bisher entwickelten guten Ideen. Es gilt, diese weiter mit Leben zu füllen und in den nächsten Schritten auch durch die unterschiedlichen Akteure mit einem konkreten Finanzrahmen zu hinterlegen. Denn bei allen Idealen und guten Wünschen: ohne eine solide langfristige Finanzierung wird dieses Großprojekt in Bruchsal mit Strahlkraft ins ganze Land nicht möglich sein. Dankbar sind wir hier, dass z. B. es unter den Angehörigen ehemaliger jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner Bruchsal bereits Überlegungen auch zur finanziellen Unterstützung gibt. Hier gilt es in den nächsten Monaten Modelle der Finanzierung zu entwickeln. Der bereits im Raum stehenden Idee von der Gründung einer Stiftung stehen wir etwas skeptisch gegenüber und benötigen hierfür noch weitere Informationen.

Wir wünschen uns, dass möglichst viel der Bildungsarbeit, die im Denkort Fundamente geleistet werden soll, unter Koordination der Volkshochschule gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren wie dem „Lernort Zivilcourage“ oder dem Förderverein für das Haus der Geschichte der Juden in Baden und der Israelitischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg erfolgt. Dabei hoffen wir auf dauerhafte Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg.

Die SPD-Fraktion wünscht sich einen Denkort Fundamente, der niederschwellige Zugänge liefert und Menschen einlädt, sich gerne dort aufzuhalten. Dafür sollte aus unserer Sicht auch ein gastronomisches Angebot mit eingeplant werden, der weitere Begegnungen ermöglicht – gerade zu Zeiten, wenn vielleicht die Bildungsangebote bereits zu Ende sind. Mit der Erinnerung an die Synagoge reibt sich das nicht: Synagogen sind bis heute oft Gemeindehäuser, Treffpunkte, Orte des Austauschs und der Begegnung.

Und Lernen, Austausch und Begegnung sind genau die Dinge, gegen die diejenigen vorgingen, die – nicht erst seit 1933 - die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Menschen in Deutschland vorangetrieben haben. Die dafür sorgten, dass Synagogen, jüdische Wohnhäuser und Geschäfte zerstört wurden. Dass Menschen enteignet, erniedrigt, entwürdigt und millionenfach ermordet wurden. Diesen Tätern und Mitläufern zeigen wir als Zivilgesellschaft einen klaren Gegenentwurf durch Orte wie den künftigen Denkort Fundamente an dem erinnert, gelebt und Zukunft gestaltet wird. Daran wollen wir als SPD-Fraktion weiter konstruktiv mitarbeiten und stimmen dem weiteren Vorgehen wie in der Vorlage genannt, zu.

 

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