Am Mittwoch war es bereits Thema in der Ortschaftsratssitzung: Unser Baggersee!
Letzten Sonntag, 19.07.2020 war der See und das angrenzende Wohngebiet völlig überfordert. Überfordert mit badefreudigen Menschen, überfordert mit Autos die Einfahrten zugeparkt hatten. Anwohner kamen nicht mehr aus ihren Grundstücksausfahrten.
Um solche Vorkommnisse zukünftig zu vermeiden hat die Stadt Bruchsal am Mittwochabend noch einen Maßnahmenkatalog beschlossen:
An den Zufahrten zum Wohngebiet der Joß-Fritz-Straße, der Max-Reger-Straße und der Einfahrt „Im Sand“ sollen „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ Anlieger frei Schilder aufgestellt werden. Diese Schilder samt Absperrschranken wurden aufgestellt. Ergänzt durch ein Schild mit der Aufschrift „Baggersee überfüllt“ . Damit sollte die Zufahrtmenge deutlich reduziert werden. Mit dem Schild „Anlieger frei“, sollte die uneingeschränkte Zufahrt zum Edeka, den Anwohnern, den Besuchern der Eisdiele und den Vereinen gewährleistet werden.
Vor Ort bei einer Begehung gegen frühen Abend ließ sich feststellen, dass der Parkplatz am See geschlossen war, weil bereits 250 Fahrzeuge parkten. Davon waren ¾ der Autos auswärtig. Der Kassierer war nicht mehr vor Ort, dank dem Wachdienst wurde verhindert, dass anschließend weitere Autos auf den Parkplatz fahren konnten. Der Kassenwart hat gegen 15:30 Uhr das Gelände verlassen war dann nicht mehr zurückgekehrt, laut WSD (Wachdienst) hätte er an der Schranke 100 Meter weiter vorne, weitere Autos abweisen sollen.
Etliche Fahrzeuge hatten offensichtlich die Sperrung und die Beschilderung an den Einfahrtstraßen ignoriert, denn viele Fahrzeuge parkten im Wohngebiet oder auf Vereinsgelände und warteten bis 18 Uhr, um dann durch die geöffneten Barrieren fahren zu können ohne die Gebühr fürs Parken zahlen zu müssen, so äußerten sich die Wartenden!!
Zusätzlich zu den Schildern sollten bei Einfahrt ins Wohngebiet Handzettel verteilt werden. Leider gab es Samstag noch keine Handzettel, allerdings wurden neue Tafeln mit den Regulären rings um den See aufgestellt.
Eine weitere Maßnahme sollte durch das Ordnungsamt erfolgen, nämlich dass der „ruhende Verkehr“ stärker überwacht wird. Leider kam auch das nicht zu Stande, das Ordnungsamt war nicht vor Ort zu sehen.
Der Sicherheitsdienst an den Absperrschranken hatte keine Handlungsbefugnis und auch die Sicherheitsleute, die am See für Sicherheit sorgen sollten, hatten keine eindeutigen Anweisungen. Da kamen z.B. Fragen auf wie: Dürfen Tiere auf das Gelände und wenn ja, mit Leine? Ist es verboten, eine Slackline ins Naturschutzgebiet zu spannen?
Positive Feststellung war, dass ein kompletter Toilettenwagen vorhanden war und weitere vier Dixi-Toiletten. Die geplante Pressemitteilung im „Schwäbischen“ mit der Information, der Baggersee in Untergrombach sei überfüllt oder eine Verkehrs Mitteilung im Radio ist unseres Wissens nicht bekannt.
Auf der Liegewiese befand sich unter anderem ein Kugelgrill auf dem Gelände trotz „Grillen verboten“.
Den DLRG angesprochen gab er an, dass es diese Woche schon wesentlich besser sei als die Woche zuvor. Wenn weniger Badegäste da sind ist die Sicherheit der Menschen besser zu gewährleisten.
Folgende Punkte gilt es zu optimieren:
- Fahrzeug mit einem Auswärtige Nummernschild, die einfahren möchten sollen nach dem Grund gefragt und zur Not auch mal der Wohnort überprüft werden und im Zweifel die Einfahrt untersagt werden.
- Außerdem befürworten wir eine Schrankenschließung um 22 Uhr wie angegeben. Würden die Schranken schließen, wäre schneller Ruhe am See und die Anwohner würden nachts nicht durch Partylärm gestört werden.
- Die Wachdienste sollen besser über ihre Befugnisse aufgeklärt werden.
- Das Ordnungsamt muss mehr kontrollieren, immerhin kann für unbefugtes Einfahren eine Gebühr bei PKW von 20 Euro erhoben werden, Parken kostet dann 30 Euro. Das würde die Kassen der Stadt befüllen. Wenn der Baggersee wegen Überfüllung geschlossen ist, dann das Zeitfenster von der Überfüllung bis 18.00 Uhr, vor allem im Wohngebiet.
- Die Parkgebühr muss korrekt und dauerhaft abgeführt werden.
Es bestünde weiter die Möglichkeit, einen Arbeitskreis zu bilden unter Miteinbeziehung von Anwohnern und den Kommunalen Gremien.
Wir wollen KEINE Schließung des Sees, für unsere Mitbürger sollten wir das unbedingt verhindern. Das ist in unseren Augen nicht die richtige Antwort. Wenn alle angeordneten Organe ihren Dienst korrekt ausüben, würde man die Situation gut in den Griff bekommen.
Karina Merten
Mehr dazu unter: Aktuelles aus dem Ortschaftsrat - Chaos am Untergrombacher Baggersee